jeudi 26 avril 2012

Das Regiogeldprojekt startet in die zweite Phase

Nachdem in einer ersten, einjährigen Phase geprüft wurde, ob ein Regiogeld im Kanton Redingen machbar und sinnvoll ist, startet nun die Phase der konkreten Umsetzung. Das EU-LEADER-Programm hat dafür eine Folgefinanzierung bewilligt. Unser Ziel ist, dass der Kanton Redingen im Januar 2013 sein eigenes Regiogeld bekommt.

Was in der ersten Phase passiert ist...

Austausch mit Experten
Zahlreiche Experten wurden um ihre Einschätzung zum Redinger Regiogeldprojekt befragt, darunter aus Luxemburg z.B. Frédéric-Michael Foeteler (ehemaliger Projektleiter von “Minicash”), Alfred Groff (Präsident des “Tauschkrees Lëtzebuerg”) und Marc Hemmerling (ABBL: Head of Organisation, Technologie, Payment Systems). Im Ausland traf man sich vor allem mit Personen, die Erfahrungen in der Praxis mit Regiogeldern gesammelt haben, darunter z.B. Frank Jansky (Vorsitzender des Deutschen Regiogeldverbands), Rolf Schilling (Projektkoordinator der “Talente Genossenschaft Vorarlberg, welche mehrere Regiogelder in Österreich koordiniert), Georg Moosbrugger (Bürgermeister der Vorarlberger Gemeinde Langenegg, in der das Regiogeld “Langenegger Talente” zirkuliert) und Franz Galler (Initiator und Verwalter des “Sterntaler”, dem Regiogeld im Berchtesgadener Land), um nur diese zu nennen. Die Unterstützung durch die Gemeinde Beckerich und das EU-LEADER Programm wird allgemein als großer Vorteil betrachtet.

Austausch mit Akteuren des Redinger Kantons
Außerdem wurde den Bürgern des Kantons und insbesondere den Geschäftsleute, von deren freiwilliger Kooperation der Erfolg des Regiogeldes schließlich abhängt, auf den Zahn gefühlt. Es liegt auf der Hand, dass die Idee einer Zweitwährung für den Kanton Redingen manchen zunächst merkwürdig vorkommt. Mittlerweile überwiegt bei vielen aber die Neugier und es zeichnet sich ab, dass genügend Bürger und Unternehmer mitmachen wollen. Immer mehr setzt sich die Erkenntnis durch, dass ein regionales Zahlungsmittel besser geeignet ist um regionale Wirtschaftskreisläufe zu stimulieren, als regionale Einkäufe mit Euro. Denn die Euros verschwinden schnell aus der Region, während ein Regiogeld weiter im Kanton zirkulieren würde.   
Daneben gab es erste Gespräche mit Vertretern von zwei im Kanton Redingen vertretenen Banken, um diese für ihre Mitarbeit am Projekt zu gewinnen. Zunächst würden die Banken den Umtausch von Euro und Regio sicherstellen. Später wollen wir eine Kontoführung in Regiogeld ermöglichen.   

Gründung einer Arbeitsgruppe
Im Anschluss an einen Informationsabend zum Thema Regiogeld für den Kanton Redingen, hat sich eine vierzehnköpfige Arbeitsgruppe gegründet, die zusammen mit den Verantwortlichen am Konzept des Regiogeldes gefeilt hat und noch weiter feilt. Die Heterogenität der Gruppe zeigt, dass das Interesse an einem Regiogeld keineswegs nur aus einer bestimmten Richtung kommt. Außerdem ist auf diese Weise sichergestellt, dass möglichst verschiedene Interessen respektiert werden und in das Konzept des Regiogeldes einfließen. Einig ist man sich jedenfalls in dem Punkt, dass man nicht ohnmächtiger Zuschauer der Geschehnisse im Finanzbereich sein will, sondern Selbstbestimmung gegenüber der Macht und den angeblich alternativlosen Sachzwängen des Geldes zurückgewinnen will. Neue Mitlieder sind natürlich noch immer willkommen und können sich bei Max Hilbert (Projektkoordinator) melden.

Zusammenfassung der wichtigsten Eckdaten des Regiogeld-Konzepts
Das Regiogeld wird in Form von Gutscheinen in Umlauf kommen. Man wird sie erhalten, indem man Euros Eins zu Eins dagegen eintauscht. Die Euros werden dann auf ein Sparbuch hinterlegt, womit das Regiogeld eine Wertdeckung in Euro erhält. Beim Rücktausch in Euro wird eine fünfprozentige Gebühr berechnet, damit die Betriebe animiert werden, das Regiogeld weiter zu verwenden um somit regionale Wirtschaftskreisläufe aufzubauen. Ein Teil der Einnahmen aus der Gebühr soll der Verwaltung des Regiogeldes dienen, ein anderer Teil wird an soziale Einrichtungen gespendet werden.   

...und wie es nun weitergeht.


Namenswettbewerb
Eines liegt auf der Hand: Unser Regiogeld braucht einen klingenden Namen. Im Vertrauen auf die Kreativität der Bürger, wollen wir also einen Wettbewerb zur Namensfindung organisieren. Vorschläge sind jederzeit willkommen, der offizielle Start sowie die Deadline werden aber noch bekanntgegeben. Der Gewinner wird natürlich einen kleinen Preis erhalten.   

Vereinsgründung
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe werden einen gemeinnützigen Verein gründen, der die Gemeinde Beckerich als Projektträger ablösen und das Regiogeld verwalten wird. Das Zahlungsmittel für den Kanton Redingen wird somit in Bürgerhand übergeben, damit es demokratisch verwaltet werden kann. Jeder, der Regiogeld annimmt, soll Vereinsmitglied werden, um seinen Einfluss geltend machen zu können. Der Verein wird dann die allgemeinen Geschäftsbedingungen festlegen und Verträge mit den Betrieben abschließen.
Im Herbst können dann erste Regiogeld-Abonnements vorbestellt werden. Bis zum Start ist aber noch einiges zu tun. Fragen, Ideen und Vorschläge sind jedenfalls immer willkommen.

Fonds européen agricole pour le développement rural: l'Europe investit dans les zones rurales. Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes: hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.